Zeichentouren – Projektbeschreibung

Zeichentouren sind Wanderungen, vornehmlich durch Stadtgebiete, mit kleinen Stopps, bei denen nach thematischen Spielregeln Zeichnungen angefertigt werden. Zeichentouren sind mithin also eine aktionistische Form zur Auseinandersetzung mit Stadt und Stadtlandschaft. Die Zeichnungen sind zugleich Praxis und Dokumentation eines Wahrnehmungs- und Aneignungsprozesses.

 Die Idee zu diesen Spaziergängen entstand im September 2013 in Zürich. Seither sind bereits viele Touren gegangen worden.

Nordlicht

Die Graphic Novel „Nordlicht“ erzählt von einem älteren Paar, das in ein abgelegenes Wellnessressort fährt, in dem sich ungewöhnliche Dinge ereignen. Auch das Verhalten der Protagonisten wirkt rätselhaft, scheinen sie doch mit dem Ressort ein Geheimnis zu teilen. Schleichend stellt sich eine Ahnung ein, dass nicht Wellness der Anlass für die Reise war…

Die Graphic Novel bezaubert durch ein Vexierspiel aus Leichtigkeit und Ernst, mit dem ein großes Thema einfühlsam behandelt wird. Die Erzählung ist ein Gedankenspiel, eine Utopie einer Kultur, die von anderen Werten geprägt ist. Dabei ist Nordlicht keine Science-Fiction, sondern dreht nur an einem einzigen Parameter, so dass eine sehr vertraute, und doch irritierende Welt entsteht.

Die Ausführung der Zeichnungen könnte als „digitale Kaltnadelradierung“ beschrieben werdent. Dabei wird, wie bei der klassischen Kaltnadelradierung, die Zeichnung mit einem spitzen Gegenstand in eine Trägerplatte graviert und dann mit Farben für die Übertragung präpariert. Anstatt dieses Motiv mittels Druckerpresse auf entsprechendes Papier zu übertragen, wird die Trägerplatte direkt in den Computer eingescannt

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Kunsthaus Aussersihl – Projektbeschreibung

Dieses Projekt entstand während eines Aufenthaltes als Artist in Residence im  Rotationsatelier des Kunstvereins Aussersihl von 01.09.-30.09.2013 in Zürich. Ziel des Projekte war eine neue Methoden der Stadtaneingung zu entwickeln, die auf der Tätigkeit des Zeichnens beruht und gleichzeitig Dokumentation und urbane Praxis ist.

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Das Zeichnen vor Ort hat sich unter dem Schlagwort „Urban Sketching“ als weltweite Kulturbewegung entwickelt. Das Projekt „Zeichentouren“ exeriementiert mit den Möglichkeiten des Urban Sketching, in dem es den Fokus vom Endergebnis der Zeichnung auf den Prozess des Zeichnens selbst verschiebt.
Nach dem Vorbild der Walkingbewegung entstand eine Performance der Stadtaneignung in einem intuitiven persönlichen Rhythmus, der gleichzeitig, der Stadt auch etwas zurückgibt, indem man beim Prozess des Zeichnens teil des Stadtgeschehens wird.

Rund um das Projekt fanden große und kleine Events im OG 9 statt, wie Atelierbegehungen, eine Zeichentour mit Kindern oder ein lunch time talk.

Heroes of Tourism – Projektbeschreibung

„Heroes of Tourism“ ist eine Intervention in der Festung Hohensalzburg, bei der ein Bauwerk aus historischen Kanonenkugel, das an sich keine Widmung hatte, zu einem Monument zu Ehren der Helden des Tourismus erklärt wurde.

Dieses neugeschaffene Monument spielt in seiner Rhetorik auf die Gedenkmonumente für Kriegsverluste an und stellt die Menschenbewegung des Tourismus mit ironischer Überhöhung in einen dramatischen Maßstab.
Dabei blieb offen, wer sich als „Held des Tourismus“ fühlen durfte. Abgekämpfte BesucherInnen, die sich bei brütender Hitze über den Burgplatz schleppten sind ebenso inbegriffen wie das strapazierte Personal der Burgeinrichtungen.
Das Monument diente außerdem als Beobachtungsposten, von dem aus die Touristenströme die beobachtet werden konnten.

Managermalbuch – Projektbeschreibung

 

„Manager sind Menschen, die wichtig sind und viel arbeiten müssen. Damit sie dabei nicht sich selbst und die Welt kaputt machen, kannst du ihnen einen Engel schicken. Male die Bilder bunt an und schenke sie Menschen die viel arbeiten müssen.“

So lautet der Klappentext des Mangermalbuchs, er spricht in in  naivem Tonfall  ein weitverbreitetes Phänomen unserer Zeit an.
Die kompromisslose Ökonomie des Wachstums schafft eine  fordernde Arbeitswelt, die für viele eine Überforderung ist.

Das Burn out ist mehr als ein individueller Erschöpfungszustand, es ist zum Symbol der immer schneller werdeneden Welt geworden. Vielleicht spiegeln sich darin die Heldenmythen unserer Zeit?
Das Projekt „Managermalbuch“ wehrt sich gegen den Druck der Arbeitswelt und bietet entscheunigende, gemütliche Malrunden als Gegenmaßnahme an.

Malrunden gab es in Linz im Institut für erweiterte Kunst und in Prambachkirchen. Das Malbuch selbst wurde für ein Jahr im Lentos-Shop und in der Buchhandlung Alex in Linz angeboten.